27.06.2002

Kampf gegen den Immobilienbetrug (Hr. Höger)

- Info via SVD -

Herr Höger schreibt in einer mail an Hr. Schulz zur allg. Weiterleitung/-verbreitung (s.u.):

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Liebe Mitgeschädigte,
liebe MitstreiterInnen,

in der Hoffnung, dass aus den vielen Mitgeschädigten auch viele Mitstreiter werden, wende ich mich mit einen dringenden Aufruf an Sie:
Für die Mitbeteiligten und Profiteure am fünfhunderttausendfachen Immobilienbetrug in Deutschland - die Banken!! - und für die prominenten Dulder und Vertuscher der Abzocke der Verbraucher durch die Banken - die Politiker, die Parteien, die Regierung und die Gerichte bis hin zum BGH - soll es einen heißen Sommer und Herbst 2002 geben.

Die Fakten des Massenbetrugs liegen durch Medienberichte, Internetinformationen und Anhörungen vor politischen Gremien auf dem Tisch! Wenn jetzt nichts in der Politik und in der Rechtsprechung passiert - und es sieht leider danach aus -, helfen nur noch drastischere Maßnahmen: provokative Massenkundgebungen, die die Verursacher des Betrugs am Bürger (Immobetrug in der Vergangenheit, Riesterrente in der Zukunft!) aber auch die gesetzlich zum Schutz der Bürger verpflichteten Politiker und Richter, die diese Pflicht leider nicht erfüllen, öffentlich bloßstellen.
Kein Zeitpunkt war je so günstig wie der Sommer 2002 vor den Wahlen.

Folgende Kundgebungen sind in einem konkreten Planungsstadium und bereits fest terminiert:

    14. September 2002 in Berlin:

      Kundgebung gegen die Banken und ihre unerträgliche Beherrschung von Politik, Wirtschaft, Gesetzgebung und Rechtsprechung zum Nachteil der Bürger.
      H.-J. Schreiber ("Rudi") aus Berlin hat dankenswerterweise die Vorbereitung und Leitung übernommen und außer den Badenia-Initiativen www.ig-aachen.de und www.immo-haie.de haben bereits andere Initiativen ihre Mitwirkung zugesagt, inbesondere www.immobetrug.de, in deren Forum die ersten Planungen weiter konkretisiert werden. Jeder, der sich über das erlittene Unrecht beklagt, sollte neben den rechtlichen Bemühungen um Schadensersatz auch die staatsbürgerliche Pflicht zur Wahrnehmung der Grundrechte (freie Meinungsäußerung in Form der Demonstration!) anerkennen. Wer sagt, dass "alles doch nichts nützt", soll sich auch nicht beklagen!!

      Also: macht aus der guten Initiative einzelner eine Massenkundgebung!! Sprecht alle Mitgeschädigten aus Euren Objekten darauf an!!
      Weitere Informationen demnächst auf den o.a. Internetseiten.

    4. Oktober 2002 in Karlsruhe:

      Zweite Kundgebung gegen
      - die Badenia und LB/BW wegen der Skandalfinanzierunge der Heinen&Biege Immobilien
      - und die Skandalrechtsprechung des BGH und anderer Gerichte in Sachen Bankenhaftung
      bei Immobilienkrediten.
      Klaus Thomas Schulz und die IG-Aachen haben wieder die Vorbereitung und Leitung übernommen. Unterstützung von weiteren Geschädigten der Badenia und auch anderer Banken ist zugesagt. Obwohl die Beweislage zur schuldhaften Beteiligung der Badenia am Immobilienbetrug von Heinen&Biege immer erdrückender wird, verweigert die Bausparkasse jegliche Gespräche über Schadensregulierung und zur Hilfe in der Notlage der IG-Aachen und anderer. Sie setzt offensichtlich voll auf den bisherigen skandalösen Schutz durch die Rechtsprechung. Die Demonstration wird den öffentlichen Druck in beide Richtungen erhöhen.

      Geschädigte, überwindet Euch! Die erste Kundgebung im März ist gut gelungen und hat viel Beachtung gefunden. Durch große Beteiligung kann noch viel mehr erreicht werden.

    Aktion Badenia - Heinen&Biege

      Weiterhin läuft ohne zeitliche Begrenzung die Geschädigteninitiative "Aktion Badenia - Heinen&Biege" zur materiellen Vorbereitung gerichtlicher oder außergerichtlichen Auseinandersetzungen mit der Badenia mit dem Beweismaterial der Fuchsgruber KG.
      Die Informationen sind herausgegangen.

Nachfragen an: Schulz (05074/924309), Höger (06592/1478) und Werner/SVD (06106/258830).

Also bitte: Termine vormerken und eine Beteiligung an den Aktionen im Interesse der gemeinsamen Sache, die letztlich dann auch jedem einzelnen hilft, ernsthaft überlegen!

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jürgen Höger

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Volle Unterstützung !!! Und auch nochmal von dieser Stelle: Die Lösung wird nicht von selbst zu uns kommen, aber die Lebenszeit und -qualität läuft uns bereits davon. Deshalb: Jeder, der meint betrogen worden zu sein (wer ist das nicht?) und dies Unrecht durch Demonstration (= Zeigen) seiner persönlichen Anwesenheit und Engagement anläßlich der einen und/oder anderen Kundgebung auch selbst anzuprangern bereit ist, sollte, ja müßte geradezu alle anderen Veranstaltungen fahren lassen und seine "Frei"zeit opfern, um hier mitzuwirken. Ich kenne die resignativen Stimmen, die sagen "es bringt ja doch nichts!" - und dies nicht zuletzt aufgrund enttäuschender, rechtsbeugerischer Urteile und sogar hie und da aufgrund noch viel enttäuschenderer Anwaltserfahrung, z.T. sogar mehrfach, was nur weitere Abzocke oben drauf erzeugt hat. Doch resignieren kann man immer noch, aber immer noch wird es zu früh sein aufzugeben. Genau darauf spekulieren doch die Banken mit ihrer trügerisch sicheren bankophilen Rechtsprechung im Rücken, daß die betrogenen "Massen" lieber zu Hause bleiben und sich im TV ansehen, wie ein paar Unerschrockene eine Demo machen. Die Kosten für die Reise sind ja so wild nicht, wenn man es ordentlich organisiert.

Es kann / darf / soll jeder mit dabei sein und so dem Grüppchen zu einer ansehnlichen, beachtenswerten Masse verhelfen, die auch Gehör finden wird. So, daß man lange danach über derartige Events noch sprechen wird, denn es wird dem Leumund der Banken weiteren aufklärerischen Abbruch tun. Ohnehin und zu Recht sind die Banken wegen vielfältiger Praktiken wie z.B. den Wertstellungsbetrug ins Gerede gekommen - obwohl es immer noch Leute gibt, die darauf stolz sind Banker zu sein. Völlig unverständlich, oder aber charakterlos.

Wollen wir den Rest unseres Lebens unter dem Konto "unverschuldete Armut" und "Ruin im Alter" abhaken oder zum Gegenangriff übergehen? Angriff ist nicht nur im Fußball immer noch die beste Verteidigung. Dabei nehmen wir lediglich die uns zustehenden Grundrechte wahr (noch haben wir welche!), vorausgesetzt, daß alles wie bisher geordnet zugeht. Die vergangenen Aktionen haben sehr wohl bewiesen, daß es anständig zugeht von unserer Seite aus, allerdings werden wir in Zukunft ungleich lauter werden müssen. Wenn ver.di-Leute auf die Straße gehen (z.Z. sind in Ffm Banker und Sparkässler in den Warnstreik getreten wegen 6,5% mehr Gehalt, die haben's gerade nötig!) oder Metaller, Baugewerbemitarbeiter oder Studenten, geht es doch auch und in stattlicher Anzahl. Wo sind die 300.000 oder 500.000 Immogeschädigten? Bei uns im SVD allerdings leider auch nicht ... Entweder stimmt es gar nicht oder sie haben sich dauerhaft verkrochen.

Deshalb raus aus den Löchern (mal salopp gesagt) und rein ins Licht der Öffentlichkeit! Dieses Licht ist der durch aktive Immobetrug-Widerstandskämpfer gerichtete Scheinwerfer auf die wahren Schuldigen einschließlich ihrer Helfershelfer, die den Betrug noch legalisiert und salonfähig gemacht haben. Das müssen wir nach draußen schreien! Jammern und einigeln indes nützt wahrlich nichts. Und auch keine Schonung gegenüber Anwälten, die nachweislich ein falsches Spiel betreiben und mehr scheinen, als sie sind. Es gibt leider eine ganze Reihe davon, aber vielleicht haben sie die längste Zeit sich als solche betätigt.


Mit freundlichem Gruß
L.B. Werner
(Vors. des SVD)

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